Wie alles begann – Die Geschichte von Manikuttan

Der Wunsch, die Menschen in Indien und speziell in Kerala zu unterstützen, entstand während meiner Indien-Reise Ende 2005. Mein Meditationslehrer aus Indien hatte mich dazu bewegt, Indien am «eigenen Leib» zu erfahren. Auf dieser Reise, die mich auch nach Kerala führte, begegnete ich dem Jungen Manikuttan.

Auf dem Weg zum Strand lief er barfuss neben mir auf der steinigen Strasse, mit der Schultasche auf dem Rücken. Ich fragte ihn, ob er keine Schuhe habe und er verneinte. Spontan entschloss ich mich, dem Jungen ein Paar Schuhe zu kaufen.

Wir gingen zu ihm nach Hause und bereits kurz darauf fuhr ich mit der ganzen Familie im Tuk Tuk in das nächste Dorf zum Schuhgeschäft. Da alle Schuhe benötigten, kaufte ich jedem von ihnen ein Paar und mit grosser Freude fuhren wir wieder zurück zur Hütte der Familie. So hat alles angefangen!

Im Jahr 2007 ermöglichte ich Manikuttan den Besuch einer Privatschule. Der damals 13-jährige Manikuttan hatte am Anfang Schwierigkeiten, da er das Niveau nicht gewohnt war. Doch dank Nachhilfeunterricht konnte er sich schnell in die neue Schule integrieren und von den optimalen Bedingungen profitieren.

Jahr für Jahr, bei jedem Besuch, wurde ich von der Schulleitung angefragt, ob ich nicht noch für weitere Kinder Sponsoren finden könne. Zurück in der Schweiz fragte ich zuerst meine Freunde und Arbeitskollegen, und daraufhin gründete ich am 13. Juli 2010 den Verein Hilfsprojekt KERALA.

Manikuttan nutzte die Chance und war bestrebt, möglichst viel zu erreichen. Nach der Grundschule besuchte er das College und anschliessend die Asian School of Business, die er mit einem Bachelor of Commerce im Bereich Marketing abgeschlossen hat. Inzwischen arbeitet er auf einer Bank als Finanzberater und strebt eine erfolgreiche Karriere an. Manikuttan ist ein gutes Vorbild für die anderen Kinder und Jugendlichen, welche sehen, dass man aus armen Verhältnissen dank einer sehr guten Bildung etwas erreichen kann.

Ich reise jedes Jahr einmal nach Indien, um alle Kinder und ihre Familien zu besuchen und mich davon zu überzeugen, dass die Spendengelder im Sinne des Hilfsprojekts KERALA eingesetzt werden.